In einem Pfandleihhaus – Geld beleihen
Wird zusätzliche Geld benötigt, kann diese relativ einfach über das Pfandhaus bezogen werden. Voraussetzungen sind die Existenz bestimmter Wertsachen und die Bereitschaft, auf sie für einige Zeit zu verzichten. Denn Pfandleihen gewähren sogenannte Pfandkredite, d.h. Gelddarlehen gegen Hinterlegung einer beweglichen Sache als Pfand.
Strenge gesetzliche Bestimmungen für Pfandleiher
Die Rechtsgrundlage für das Pfandrecht an beweglichen Sachen in Deutschland ist in § 1204 BGB zu finden. Das Pfandrecht dient der Sicherung von Forderungen. Sie wird durch eine entsprechende Vereinbarung zwischen den Parteien und die Übertragung des Pfandrechts auf den Pfandgläubiger begründet. Ein Pfandhaus, Pfandhaus oder Pfandleihhaus ist der Name eines Unternehmens, das ein Pfandhaus auf kommerzieller Basis betreibt. Sie unterliegen in der Regel bestimmten Vorschriften und sind genehmigungspflichtig, obwohl die Vorschriften in den einzelnen Ländern unterschiedlich ausgestaltet sind.
So funktioniert die Vergabe eines Pfandkredits in der Praxis
In der Praxis ist die Vergabe eines Pfanddarlehens viel unkomplizierter als die Vergabe eines Bankkredits. Da das gewährte Darlehen ausschließlich durch das hinterlegte Pfand gesichert ist, spielt die persönliche Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers keine Rolle. Die Vorlage von Einkommensnachweisen und ähnlichen Dokumenten ist daher nicht erforderlich. Dazu ist lediglich die Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses erforderlich.
Es spielt auch keine Rolle, ob und inwieweit bereits andere Verbindlichkeiten bestehen, denn der einzige entscheidende Faktor für die Entscheidung über die Gewährung des Darlehens und dessen Höhe ist der Wert des hinterlegten Pfandes. Um ein Pfand ausgeliehen zu bekommen, sollte der Pfandgeber in der Regel persönlich im Pfandhaus erscheinen. In Ausnahmefällen kann dies aber auch durch einen Bevollmächtigten erfolgen, wenn er eine schriftliche Vollmacht einreicht. Der Pfandleiher bewertet den Wert des Pfandes und informiert den Pfandleiher dann über den Betrag, in dem eine Verpfändung möglich wäre. Im Falle einer Einigung übergibt der Kunde das Pfand an den Pfandleiher, der im Gegenzug einen Pfandschein übergibt und das Darlehen ausbezahlt.
Freigabe des Pfandes oder Verwertung durch den Pfandleiher
Der Pfandschein ist sorgfältig aufzubewahren, denn jeder, der ihn vorlegt, hat das Recht, den Pfand einzulösen. Sie enthält Informationen über die Bezeichnung, Verwahrung und Verwendung des Pfandes sowie über die Kosten des Pfandkredits einschließlich Zinsen und über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Bei Fälligkeit des Darlehens kann der Pfandgeber den entsprechenden Darlehensbetrag zuzüglich der angefallenen Kosten und Zinsen zurückzahlen und damit das Pfand zurückzahlen. Nach Ablauf der Fälligkeit muss der Pfandleiher mindestens einen Monat verstreichen lassen und kann nach Ablauf dieser Frist anderweitig über das unbezahlte Pfand verfügen. Nach sechs Monaten muss das Pfand in jedem Fall realisiert werden, was typischerweise durch eine Auktion erfolgt. Der Erlös aus der Verwertung wird zunächst zur Tilgung der Darlehensschuld einschließlich Kosten und Zinsen verwendet. Werden auch Überschüsse erzielt, muss der Pfandleiher diese zwei Jahre lang für den Pfandgeber aufbewahren. Nimmt der Pfandleiher sie jedoch nicht innerhalb von zwei Jahren ab, werden sie an die zuständige Behörde übertragen.
Was kann bei einer Hypothek im Pfandhaus berücksichtigt werden?
Das Gesetz spricht nur von beweglichen Sachen, an denen ein Pfandrecht eingeräumt werden kann. In der Praxis werden jedoch nur bewegliche Vermögenswerte verliehen, die einen bestimmten Wert haben und bei Nichtfreigabe des Pfandes realisiert werden können. Das Spektrum reicht von Fahrzeugen, Gold, Luxusuhren und Schmuck bis hin zu bestimmten Wertpapieren. Wertvolle technische Geräte oder hochwertige fotografische Geräte werden manchmal auch als Pfand akzeptiert. Einige Pfandleiher haben sich beispielsweise auf die exklusive Vermietung von Fahrzeugen spezialisiert. Der Zinssatz ist teilweise sehr unterschiedlich. Bei Fahrzeugen werden teilweise bis zu 80 Prozent des Zeitwertes als Darlehen ausgezahlt. Bei anderen Wertsachen liegt er in der Regel zwischen 20 und 50 Prozent. Ein Pfandkredit hat eine Laufzeit von mindestens drei Monaten und kann verlängert werden, wenn Zinsen und Gebühren vor Fälligkeit gezahlt werden.
Relativ teuer – aber unbürokratisch und risikoarm
Aufgrund der Zinssätze und der monatlichen Einlagegebühren sind die durch die Aufnahme im Pfandhaus aufgenommenen Kredite relativ teuer, haben aber den Hauptvorteil, dass sie eine äußerst unkomplizierte und schnelle Liquiditätsbeschaffung ermöglichen. Wenn der Pfandgläubiger nicht in der Lage oder nicht bereit ist, das Darlehen rechtzeitig zurückzuzahlen, riskiert er nichts anderes als den Verlust des Pfandes. Von einer Insolvenz oder Verschlechterung seiner persönlichen Kreditwürdigkeit ist er jedoch nicht bedroht.